Eins, zwei, links

Ein perfekter Tanz

Perfektionismus hat so seine Tücken. Mitunter wiederholtes Sich-selbst-im-Weg-Stehen oder Gegen-die-Wand-Laufen. Manchmal auch ein Burnout. Autsch. Aber ihn ablegen? Nö. Mehr davon!

Grazie

Der Tanz hochsensibler Perfektionist*innen wird auch abseits des Parketts geschätzt: Sie schaffen es, einen formvollendeten Free-from-all-Kuchen zu zaubern oder ein Regal mit 5000 Büchern nach Kategorien, Größe und Farben der Buchrücken zu ordnen. Wie viele Versuche, Zeit und Hirnschmalz sie dafür verwendet haben, wissen geneigte Beobachter*innen und sie selbst. Am Ende der Bemühungen steht ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann - zumindest in den Augen anderer.

Gestampfe

Solltest du zu jenen Perfektionist*innen gehören, die ihren Drang auch mal kritisch beäugen, kennst du das wahrscheinlich: Du befürchtest oder erlebst dann und wann, dir durch dein Streben nach Vollkommenheit selbst im Weg zu stehen, gegen eine Wand zu laufen oder auch anderen zu heftig auf die Füße zu steigen. Und das, obwohl du voll edler Absichten und Fleiß das Deine erledigen wolltest.

Please, don't stop the music

Plötzlich wird aus einer vorher geschätzten Tugend ein Makel, das bereinigt gehört. Du sollst nicht perfekt sein wollen (hä?), außerdem ist sowieso niemand perfekt (häää?), also schraub deine Ansprüche runter (häääää?).

Spaß ist halt was anderes

Solche Gedanken  können bei Perfektionist*innen eine ähnliche Wirkung erzielen, wie wenn man Tänzer*innen die Musik abdreht. Profis machen vermutlich noch ein Weilchen weiter. Spaß ist halt was anderes. Sinn auch. Welcome Burnout.


Hinein ins Getümmel!

Solltest du zwischenzeitlich mal ins Schleudern kommen, möchtest du vielleicht daran denken: Es ist klar, dass du in deinem Streben nach Vollkommenheit dem begegnest, was nicht vollkommen ist (sonst wäre Perfektionismus wohl unnötig, oder? :-).

Sehr wahrscheinlich (auch) in Form deiner eigenen Erwartungen oder Bewertungen, die dich bremsen, wenn du weiter willst.

Was ist da?

Schau es dir ruhig an: Welche Gedanken, Überzeugungen und Werte sind es, die dich plötzlich an deinem "Tanz" hindern? Was fühlst du? Welches Bedürfnis steckt wirklich dahinter?

(Falls du beim Nachforschen Unterstützung möchtest, stehen wir dir gern zur Seite).

Lose it!

Wenn du erkannt hast, was da wirklich ist, kann deinem Tanz nichts mehr im Wege stehen. Du gibst dich dem Moment hin, bringst dich ein, bewegst dich mit und lässt dich bewegen.

Wahrscheinlich wirst du bemerken, dass da immer ein perfekter Tanz war. Und du wirst ihn nun auf einer neuen Ebene tanzen.


Inspired by: B. Schorr (Hochsensible und Perfektionismus), M. Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation), M. Domnowski (Burnout und Stress), A. Ellis (REVT), Oh Wonder (Lose it)

Petra Ouschan arbeitet bei Zent und unterstützt besonders gern Held*innen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind.

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