· 

Brainfu*

zärtliche zähmung

Gefühle sind praktisch.

Fast alle. Auch die unbeliebteren.

Sie bringen uns voran, helfen uns, der Situation Stand zu halten, nach einem Ziel zu streben und Lösungen zu finden.

 

Wenn es um Gefühle geht, die in Richtung depressiv, panisch oder rasend wütend gehen, dann könnte sich schon manch eine*r fragen: Was geht denn hier ab?

Möglicherweise sind Gedanken im Spiel, die ansonsten nützliche Gefühle... nunja... eher in eine Richtung treiben, die uns mehr bremst als voranbringt.

Gedanken begleiten Gefühle

Unbeliebte Gefühle, die nützlich oder blockierend sind? Hmmm...wer sich nicht sicher ist, wie sich die Spreu vom Weizen trennen ließe, könnte mal auf die sie begleitenden Gedanken schauen, meint der psychologe Albert Ellis. Da gibt es nämlich so ein paar Exemplare, die Hinweise liefern können. Nachdem einige von uns sich manchmal selbst fragen: "Was hat dich denn geritten?" könnten wir sie der Einfachheit halber kleine apokalyptische Reiter des Verstandes nennen (klein, sehr klein... und nur zu dritt - für eine Apokalypse im Kopf müssten sich schon wahnsinnig anstrengen :-)).

Befehlston

"Ich muss unbedingt dieses und jenes tun/ ich darf keinesfalls dieses oder jenes tun, sonst passiert was."

Das ist so ungefähr die Gangart, in der Reiter Nr.1 daherkommt.

Überdramatisierung

Eine schwierige Sache ein bisschen überschätzen ist eine Sache. Sie in den dunkelsten Farben zu schildern und die schrecklichsten Entwicklungen auszumalen ist ein Hinweis auf Reiter Nr.2. Da könnten wir hellhörig werden.

Sich klein machen

Reiter Nr. 3 setzt auf Herabsetzung. "Ich kann es nicht mehr ertragen!" oder "Hätte ich nur dieses oder jenes (nicht) gemacht, wäre die Situation eine ganz andere", sind Beispiele für sein Werk.

Bewusstsein ist ein super Anfang

Sie 3 kleinen apokalyptischen Reiter des Verstandes zu entdecken, ist schon mal ein wunderbarer Schritt in Richtung Wohlbefinden. Denn wenn wir mal wissen, was uns gedanklich so umtreibt, dann können wir jederezeit darauf einwirken.

 

Beispiel:

Jemand könnte sich während einer Bewerbungsphase ein wenig panisch fühlen, obwohl er/ sie sonst gar nicht zum nervösen Typ gehört und dann bei sich folgenden Gedanken entdecken:
"Ich muss unbedingt diesen Job bekommen, sonst geht ist die Katastrophe vorprogrammiert."

 

Bewusstsein ist schon mal ein Schritt, der dem Ganzen etwas von der Power nehmen wird. Dann könnte Schritt 2 Folgen:

 

Gedanken umflüstern

OK, schon klar, ein Job wäre wunderbar und beruhigend. Die Frage zu Erleichterung der Situation könnte sein: MUSS es jetzt dieser wirklich sein?

 

Die Person könnte dann zu folgender Erkenntnis kommen, die sich recht beruhigend auf das mitschwingende Gefühl auswirken könnte:

"Ich würde diesen Job gern haben, aber ich muss nicht unbedingt."

Je früher wir solche Gedanken bei uns entdecken, desto leichter können wir darauf Einfluss nehmen und damit auch etwas für unser Wohlbefinden tun. Sich selbst möglichst wertneutral zu beobachten und zu erforschen, was sich da in uns so tut, ist sicher immer einen Versuch wert.

🧡

Autorin Petra Ouschan ist psychologische Beraterin, Supervisorin und Vortragende und du erreichst sie am Besten über Mail.

Inspired by: Albert Ellis

 


Mehr? Wie wäre es mit einem Podcast?

Die Gedanken zu den kleinen apokalyptischen Reitern sind aus unserem Podcast Couchcoach, Folge #8 - die mit den unbeliebten Gefühlen.

 

Dort kannst du außerdem 2 weitere Wege erkunden, wie es sich mit unbeliebten Gefühlen leichter leben lässt. Ein Werkzeug für den Notfall und ein wenig Extra-Liebe sind auch dabei.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0