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Alles Rohlinge?

nicht in meinem Namen

Verzweifeln könnte es mich schon manchmal, wenn ich Nachrichten höre oder Bilder sehe und es um die Art und Weise geht, wie wir mit dem Leben anderer Menschen (und mit dem der Tiere und mit unserer Umwelt) umgehen. Da stellt sich dann schon die Frage, ob wir wirklich so verroht und egoistisch sind, dass uns das einfach viel zu wenig juckt, um etwas zu unternehmen?

Die Überlegungen der Evolutionspsychologie würden darauf schließen lassen, dass viele von uns tatsächlich noch "verroht" sind. Auch wenn unsere Gehirne superformbar sind und wir - sobald wir den Dreh raus haben - selbstbestimmt entscheiden können, wie wir sein wollen, haben wir sie ja nicht wie ein weißes Blatt bekommen. Da war ja auch bereits vor unserer Geburt "Material" im Oberstübchen und in den Gene da  - Dinge, die wir von der Natur und unseren Vorfahren so mitbekommen haben. Zum Beispiel teilen wir ja mit fast allen Säugetieren eine Vielzahl an Motiven, die unser Verhalten steuern. Wir alle bevorzugen das Essen gegenüber dem Gefressenwerden, sehnen uns nach geeigneten Sexualpartner*innen, bevorzugen unsere eigenen Kinder gegenüber den anderen. Vieles davon haben wir wohl auch schon gemacht, bevor wir uns zu Säugern entwickelt haben. Bewährtes hat sich durchgesetzt und im Laufe der Menschheitsgeschichte verfeinert.

Neuere Kompetenzen sind dazugekommen und haben sich  in unser Gehirn "geschrieben". So können wir z.B. heute planend und vorausschauend denken, wir können uns Dinge vorstellen und vor unserem geistigen Auge entstehen lassen, während die altbewährten Mechanismen im Hintergrund weiterlaufen bzw. dort andocken.

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