Alles Gute kommt von oben

Brain works

Bald ist sie wieder da, die Zeit der Vorsätze fürs nächste Jahr. Wie ist das bei dir? Stand da beim letzten Mal regelmäßige Bewegung an der frischen Luft oder eine andere gute Tat wir für die Gesundheit wie z.B. mit dem Rauchen aufzuhören oder sich gesünder zu ernähren auf der Liste?

Das allein wäre ja schon ein Grund zu jubeln. Eine Entscheidung für die eigene Gesundheit zu treffen, ist ja gar nicht so leicht (warum dem so ist, kannst du hier nachlesen).

 

Wer dann tatsächlich das Vorhaben anpackte und eine neue Gewohnheit über den Sommer bringen konnte, hat ja schon sehr viel gewonnen. Der Herbst kann allerdings für einige von uns nochmal eine Herausforderung bereithalten: Das Wetter wird ungemütlicher, die Stimmung schwankender, das Arbeitspensum intensiver und die Kekse häufiger. Hier unsere 5 Tipps, um gut durch den Herbst zu kommen:


1. Was tut sich da gerade in mir und um mich herum?

Wer wahrnehmen kann: Oh, da ist jetzt ein Widerstand gegen mein wunderprächtiges Vorhaben bzw. oh, da ist jetzt ein Verlangen nach dem alten Verhalten, ist klar im Vorteil. Denn dann handeln wir nicht unbewusst nach einem Musten, sondern haben die Möglichkeit, klar zu wählen, wie wir uns verhalten wollen.

Denn wenn wir uns nicht im Klaren darüber sind, was gerade vor sich geht, geben wir alten Mustern Raum. Wir haben lange auf Sofasurfers, Rauchen oder Lustfuttern trainiert. Dahinter stehen meist fest im Gehirn gespeicherte Glaubenssätze, die solche Muster hervorgebracht haben und womöglich mal eine Funktion hatten, und jetzt eher hinderlich geworden sind. Und ehe wir uns versehen, finden wir uns auf dem Sofa, mit dem Feuerzeug in der Hand oder dem letzten Keks aus der Packung wieder.

 

Manchmal gelingt es uns, diese Glaubenssätze zu identifizieren und dann können wir gezielt damit arbeiten. Das kann sehr spannend sein und einiges erleichtern. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, genau zu wissen, woher etwas kommt, wenn wir etwas ändern wollen. Entscheidend ist, das wahrzunehmen, was sich da in uns abspielt und dem ersten, meist blinden Impuls (Sofa-Zigarette-Süßkram) zu widerstehen. Dadurch erweitern wir unseren Handlungsspielraum. Wir könnten uns zum Beispiel folgende Fragen stellen:

2. Was habe ich bisher erreicht?

Etwas, das gut funktionieren kann, wenn jemand schon einige Wochen oder Monate ein gesundheitsfreundlicheres Verhalten an den Tag gelegt hat, ist sich die bisherigen Errungenschaften vor Augen zu halten. Alle Sofasurfer, Sportaucher*innen, Fastfoodjunkies und Frischluftallergiker*innen wissen, dass sie in der letzten Zeit etwas Positives bewirkt haben. Und dann können wir neu entscheiden, ob wir auf dieses Positive verzichten möchten oder ob wir doch weiterzumachen, auch wenn eine ungemütlichere (Wetter- oder Stimmungs-)Phase begonnen hat.

3. Warum tu ich das?

Wir mögen es bequem. Das liegt weniger an Faulheit als an cleverem Energiekonzepten unseres Gehirns. Es gab also mal einen gewichtigen Grund, warum wir etwas an unserem alten Verhalten verändern wollten, sonst hätten wir uns nicht in Bewegung gesetzt. Manchmal rückt dieser Gedanke in den Hintergrund, wenn wir mit schlechtem Wetter, Stress oder Frustrationen zu tun haben.

Sich unser Ziel vorzustellen, ein klares Bild davon zu erzeugen, wie wir es haben möchten, kann uns dabei helfen, Berge zu versetzen.

4. Die Zeit spielt für mich

Wenn uns der kalte Wind den Regen von der Seite ins Gesicht bläst, dann ist der Wunsch, in der warmen Stube zu bleiben, nur allzu verständlich. So ähnlich kann es uns auch gehen, wenn wir nach mehreren Wochen des Rauchens oder der gesunden Ernährung ein hartnäckiges Verlangen in uns wahrnehmen, wieder in alte Muster zu verfallen.

Auch da könnte es helfen, sich daran zu erinnern: Nach 10, 15 Minuten Bewegung in der frischen Luft (oder auch weniger, wenn wir schneller sind) hört vielleicht der Regen nicht auf, aber wir haben eine feine Wärmeschicht unter der Jacke aufgebaut. Und dann wird es angenehmer.

Beim Schmachten nach Tabak oder Süßkram spielt die Zeit ebenfalls für uns: Es geht in den meisten Fällen vorbei, wenn wir das Verlangen bewusst wahrnehmen, ohne uns gedanklich weiter reinzuhängen. Nach 10 Minuten hätten wir sowohl fertig geraucht als auch die Kekse verdrückt, und zurück würde nichts vom (möglicherweise) angenehmen Erlebnis bleiben außer womöglich einem schlechten Gewissen und den bekannten Nachteilen. Es geht vorbei.


5. Bewusst SEIN

Dieser Punkt vereint alle Aspekte und ist so entscheidend, dass er hier nochmal einen eigenen Platz bekommt. Denn nur wenn wir bewusst sind, können wir wirklich frei wählen, was wir nun tun wollen, ohne reflexartig zurück ins Haus zu gehen, Zigaretten zu kaufen oder das Süßigkeitenregal zu stürmen. Und wenn es dann ganz bewusst das Sofa, die Zigarette oder der Süßkram wird, dann ist es eben so: Eine klare Entscheidung, über die wir die Kontrolle haben.

🧡

Wer schreibt hier?

Petra Ouschan ist als Beraterin und Supervisorin sowohl in unserer Praxis Zent als auch im Mailcoaching tätig. Dort arbeitet sie besonders gern mit Geschichten und Metaphern, die sie ab und zu auch für oder mit ihren Klient*innen schreibt. Außerdem entwickelt sie Kurse und Workshops und textet allerlei Nützliches.  Hier erfährst du mehr über sie.

Hast du Fragen? Schreib Petra:

info@zent.at


Möchtest du mehr Bewusst-SEIN?

Dann wäre vielleicht unser Online-Kurs etwas für dich. Auf (wenn du es möchtest) spielerische Art entfaltest du deine eigene Achtsamkeitspraxis. Ganz bequem, während des Tuns. Wir haben ganz bewusst Aufgaben ausgewählt, die den Zeitaufwand für dich so gering wie möglich halten, und führen dich über Audio freundlich durch deine Übungen. Auch für alle, die es gern genauer wissen wollen, ist gesorgt: Im begleitenden Journal findest du weitere Impulse und Platz für deine Erfahrungen und Gedanken, um noch etwas tiefer zu gehen. In 2 Varianten spielbar - 20 Euro.

Individuelle Unterstützung? Gerne doch! :-)



Kommentar schreiben

Kommentare: 0