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In Indien und anderswo

Theorie U

Wenn wir mit dem Bewährten nicht mehr weiterkommen

Offen gesagt habe ich nicht die geringste Ahnung, was genau mit Menschen passiert, während sie ein paar Wochen in Indien verbringen. Ich war mal Leiterin einer sozialen Einrichtung und da kam das gelegentlich vor: Mitarbeiter*innen hatten eine Intention, verreisten und kamen irgendwie verändert zurück. Sie dufteten nach Sandelholz, lächelten mehr und bewegten sich langsamer. Und ein paar Monate später kündigten sie.

Fernab von Räucherstäbchen, Hangklängen und Fußglöckchen hat eine Idee Einzug in die Supervisor*innenwelt gefunden, die sich Theorie U nennt. Sie ist von Otto Schärmer (Forscher des MIT) und sehr beachtenswert, wenn es um die Begleitung von Organisationen geht. Ausgangspunkt ist die Frage, wie sich Veränderung gestalten lässt, wenn es nicht mehr so geht, wie wir es bisher gemacht haben.

Was machen wir, wenn wir mit dem Bewährten nicht mehr weiterkommen? Nach der Theorie U beginnt es mit dem OPEN MIND, der Öffnung des Denkens, auf das dann die Öffnung des Fühlens und dann die des Wollens folgt. Alles beginnt mit dem Innehalten und Hinschauen was da ist, möglichst wertneutral, staunend wie damals, als wir Kinder waren.

Vielleicht ist es das, was passiert, wenn Westler ein paar Wochen in Indien verbringen. Oder ein paar Wochen am Jakobsweg, denn den beschreiten die Pilgernden ja ebenfalls mit einer Intention und kommen dann irgendwie ähnlich verändert zurück. Sie duften nicht nach Sandelholz aber sie lächeln mehr und bewegen sich langsamer. Und ein paar Monate später kündigen sie.

Und möglicherweise bräuchten wir Indien und Spanien gar nicht, keine Räucherstäbchen und keine Blasen an den Füßen (obwohl alles zweifelsohne hilfreich sein kann). 💪Möglicherweise bräuchten wir nur etwas, "das für uns so viel Wert hat, dass wir bereit sind unser Denken, aber auch unser Fühlen zu öffnen" (Barbara Guwak).

Und dann können wir, mit einem OPEN MIND, einander inspirieren und ermutigen und begeistern und gemeinsam in neue Ideen hineinwachsen, die uns allen dienen.

🧡

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