Wie wir Bäh-Veränderungen leichter angehen können

Na gut...Dann mach ich das.

Wie wir Bäh-Veränderungen leichter angehen können

Veränderungen gehören ja nicht unbedingt zu jenen Wörtern, bei denen die meisten von uns in Verzückungsschreie ausbrechen. Die einen kommen ungefragt in unser Leben und wir werden praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt. Und dann gibt diese Veränderungen, die wir selbst anstoßen müssten, wenn wir bestimmten Bereichen unseres Lebens eine neue Richtung geben wollten. Das ist - in Abhängigkeit von unserer jeweiligen Hingabe zum Thema - mal mehr und mal weniger angenehm. Was mehr Schwung in die Sache bringen könnte: Ein sexy Ziel.

Nur wollen... Aber ich will nicht.

Manchmal brechen beide Arten von Veränderungen gleichzeitig auf uns ein. Meistens als Begleiterscheinung eines Arztbesuches oder wenn wir aus anderen Gründen höchst unzufrieden mit einem unserer Lebensbereiche sind. Es wird uns klar, dass wir selbst etwas tun müssten, wenn wir für unser Unwohlsein in irgendeiner Form selbst Verantwortung übernehmen und aktiv werden wollten. Also weitere Veränderungen.

 

"Du musst ja nur wollen" ist ein viel gehörter Rat.

Ja, klar. Aber eigentlich will ich nicht mit dem Rauchen aufhören. Ich will nicht anders essen und schon gar kein Gemüse statt Fleisch. Ich will nicht mehr Pausen machen und schon gar nicht, um währenddessen Atemübungen zu machen. Ich will mich nicht bewegen und schon gar nicht schnell und ganz sicher nicht in engen Hosen. Ich will nicht an die frische Luft und schon gar nicht bei gefühlten -7 Grad und wenn, dann nur um zu rauchen.

So wie es jetzt ist, ist es eigentlich eh ganz ok...

Wir können die Veränderungen nicht wollen müssen, wenn wir sie nicht gut finden. Und damit stehen wir einem schlechten Tausch gegenüber: Eine Gewohnheit ändern, die wir bisher ganz ok oder sogar super fanden, gepaart mit Mühen, die wir ganz bestimmt nicht wollen. Für die Möglichkeit, dass sich dadurch vielleicht etwas ändert und wir noch nichtmal wissen, wie das ist. Das ist nicht unbedingt ein verführerisches Angebot, da liegt dann die Nummer-Sicher-Variante (also alles bleibt, wie es ist) schon nahe.

Wir bräuchten also ein attraktiveres Angebot, um uns in Bewegung zu bringen. Aber was?

Ausweg: Ein sexy Ziel

Jeder von uns kennt auch Ausnahmen von der Veränderungsmuffeligkeit. Es gibt Situationen, in denen uns Veränderungen relativ leicht von der Hand gehen. Wenn wir uns verlieben, zum Beispiel. Da werden die meisten von uns sehr flexibel, wenn es um Veränderungen geht. Neue Kleidung, neue Schlafenszeiten, neuer Job, neues Hobby - alles ist plötzlich möglich.

Natürlich könnte man argumentieren, dass es sich beim Verliebtsein um eine Art Rauschzustand handelt, während dem wir nur eingeschränkt zurechnungsfähig sind. Es geht aber auch eine Nummer kleiner. Etwa, wenn wir uns in eine Idee oder Tätigkeit verlieben. Jede*r kennt das: Da gibt es diese eine Sache, die wir recht gern machen, und wir könnten Stunden damit zubringen. Warum? Weil es uns Freude macht.

 

Dasselbe Prinzip könnten wir auch auf Tätigkeiten umlegen, die uns für sich genommen vielleicht nicht so viel Freude machen, aber wo uns die Vorstellung vom Ergebnis oder die Idee dahinter einfach Spaß macht. Zum Beispiel, indem wir durch das Umstellen unserer Gewohnheiten etwas Gutes für andere tun. Je konkreter, desto einfach werden wir uns zum Verändern unserer Gewohnheiten hinreißen könnne.

Dadurch könnten wir die Pattsituation auflösen, denn wir könnten uns sicher sein: Das, was wir tun, bringt uns vielleicht nicht sofort ans Ziel und wir wissen auch nicht, ob wir jemals dort ankommen. Aber das, was wir tun, macht die Welt sofort ein wenig schöner.

🧡

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