20-Minuten-Vorsorge für Stimmungstiefs

Für Schlechtwettertage haben Personen mit vorausschauenden Selbstschutzvorlieben einen Regenschirm parat. Er hält den Regen zwar nicht auf, aber wir können doch einigermaßen komfortabel darunter spazieren, ohne sofort durchnässt zu sein.

Wäre es nicht praktisch, so einen Schutz auch bei Stimmungstiefs genießen zu können? In diesem Posting erfährst du, wie du dich mit sehr einfachen Mitteln auf das nächste Stimmungstief vorbereiten kannst.

Alle Wetter!

Gut vorbereitet auf Stimmungstiefs

So mancher Adrenalinjunkie testet aus, ob er es trotz Regenprognosen noch trocken zur Arbeit schafft. Andere haben für solche Tage einen Schirm dabei. Wie wäre es, auch auf Stimmungstiefs vorbereitet zu sein?

Dazu brauchst du:

  • ca. 20 Minuten Zeit für dich
  • 4 Blatt Papier + Stift oder elektronische Notizmöglichkeit, ev. Drucker

Und dann kann es auch schon losgehen.

Wenn du möchtest, erstellst du zu jedem der folgenden 4 Punkte eine Liste auf einem eigenen Blatt:

1. Meine Wohlfühlschätze

Was löst bei dir Wohlbefinden aus? Was genießt du bei sonnigen Gemütslagen?

  • Gibt es da ein bestimmtes Kleidungsstück, ein kaltes oder warmes Getränk, einen Ort, einen Duft?
  • Machst du dann eine bestimmte Sportart oder hast du ein Hobby?
  • Suchst du gern einen bestimmten Ort auf?
  • was noch? ☺

Warum das helfen kann:

Wie Düfte, die uns an ganz bestimmte schöne Momente erinnern, ist eine tiefe sinnliche Erfahrung ist mit einem Gefühl verknüpft. Schenken wir uns diesen sinnlichen Moment, wird auch das dazugehörige Gefühl aktiviert.

 

Natürlich ändert der Kuschelpullover nichts an den Lebensumständen, in denen wir uns gerade befinden. Aber wir können durch ihn für mehr Wohlbefinden sorgen und dadurch ändern, wie wir den Lebensumständen begegnen.


2. Meine Lieblingsmenschen

Was bei sonnigen Gemütslagen unvorstellbar erscheinen mag, kann bei stimmungsmäßigem Regenwetter durchaus vorkommen: Wir vergessen, was und wer uns gut tut, weil wir überhaupt vergessen, uns etwas Gutes zu tun.

 

Warum das helfen kann:

Wer erlaubt sich, in stressigen Zeiten liebe Menschen zu treffen? Oder in Muffellaune die Gesellschaft anderer zu suchen? Wohltuende Begegnungen legen sich wie eine wärmende Decke über uns. Und wenn der direkte Kontakt momentan unmöglich erscheint, kann selbst der Gedanke an sie dazu beitragen, sich ein wenig besser zu fühlen. Haben wir eine Liste, geht es im Fall des Falles schneller. Alle Menschen, die uns lieb sind, können dort Platz finden. Auch Verstorbene, Berühmtheiten oder fiktive Charaktere aus Filmen oder Büchern sind natürlich erlaubt, wenn uns der Gedanke an sie gut tut.

3. Meine wundervollen Eigenschaften

Was magst du an dir? Und wenn dir der Gedanke schwer fällt: Was schätzen andere an dir (und du kannst ihnen schon irgendwie zustimmen..)?

 

Warum das helfen kann:

Als wäre es nicht schon beschwerlich genug, gegen eine Krise anzukämpfen, sind wir oft versucht, uns gleichzeitig auch noch selbst ein wenig in die Mangel zu nehmen. Ob alles so stimmt, wie wir es denken, mag gern bezweifelt werden. Sicher ist jedenfalls, dass Selbstbewertungen oder gar Selbstverurteilungen in solchen Situationen wenig hilfreich sind. Setzen wir den Fokus stattdessen immer wieder auf unsere Stärken, wirkt sich das nicht nur auf unsere Stimmung aus. Haben wir die eigenen Möglichkeiten klar vor Augen, können wir sie auch leichter nutzen, um Probleme zu lösen.

4. Meine Nordstern

Was würdest du denn gern so erleben? Was möchtest du verwirklichen? Gibt es da ein konkretes Ziel, einen Wunsch oder einen Traum? Bestimmt gibt es das ☺.

 

Warum das helfen kann:

Wenn uns eine schwierige Situation die Gedanken vernebelt, können wir leicht die Orientierung verlieren. Anstatt im Problemsumpf zu verharren, können wir uns durch die Erinnerung an ein Ziel oder einen Traum weiter rausziehen, uns daran festhalten und in Bewegung bringen. Wir richten den Fokus wieder auf Angenehmes und dadurch kann sich auch die Stimmung wieder erhellen.

Gut verortet

Deine Listen bewahrst du am besten dort auf, wo du sehr leicht darüberstolpern kannst, wenn du sie brauchst. Und bei Bedarf kannst du sie jederzeit ergänzen.

Du kannst dir auch notieren, dass du etwas für dich vorbereitet hast. Ein Symbol dafür könnte auch genügen, und wäre obendrein noch sehr diskret. Wie wäre es z.B. mit einem Gedanken? Ich hätt da einen Vorschlag...nur so...als Idee:

Ich bin wertvoll.

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Petra Ouschan ist Psychologin, Lebensberaterin und Supervisorin und unsere Spezialistin für Mailcoaching. Weil sie Menschen mag und Geschriebenes ebenso, textet sie auch sonst gern allerlei Nützliches.

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