Ein paar klare Entscheidungen

Vom Wunsch, rauchfrei zu leben bis zur tatsächlichen und festen Entscheidung nimmt der angehende Nichtraucher oft gern noch ein paar Umwege. Und dann braucht es für die erfolgreiche Umsetzung noch...ein paar klare Entscheidungen.

Ich bin der Pilot in meiner Sitzung

Im Gespräch mit Andi über seine Erfahrungen mit Hypnose.

Was sagen deine Bekannten dazu, dass du Hypnosetrainings nutzt?

Ich erzähle das nicht gleich jedem. Manche reagieren so, als hätte man einen Voodoopriester engagiert.

Dabei kennt fast jeder jemanden, der durch Hypnose mit dem Rauchen aufgehört hat.

 

Was ist der Unterschied zwischen einen Voodoopriester und einem Hypnosetrainer?

Ich weiß nicht genau, was ein Voodoopriester so macht. Aber während des Hypnosetrainings bin ich es, der an seinem Ziel arbeitet. Ich steuere alles und habe die Dinge in der Hand. Ich bin der Pilot.

Der Hypnosetrainer ist wie ein Towerlotse

Hast du dir das so vorgestellt?

Naja ich hatte so die Vorstellung, dass der Hypnotiseur einmal schnippt und dann ist man weg. So, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Und nach einiger Zeit wacht man wieder auf und weiß von nichts mehr. Aber ich habe das ganz anders erlebt. Kein Schnippen, kein weg, kein Schlafen oder so.

 

Und was macht der Hypnosetrainer?
Thomas ist mein Towerlotse. Ich höre seine Stimme, die mich führt und mir beim Manövrieren hilft, während ich mich zurücklehne und den Flug genieße.

Nur eine Frage der Entscheidung

Und wie ging es dann weiter?

Nach der ersten Sitzung bin ich ins Auto gestiegen und habe geraucht. Aber es wurde deutlich weniger in den darauffolgenden 2 Tagen. Ich hatte keinen offensichtlichen Entzug oder so. Trotzdem waren meine Nerven nicht die besten. Ich war gereizt. Die Situationen, in denen ich immer geraucht habe, waren nicht mehr die gleichen ohne die Zigarette. Ich brauchte keine Zigaretten mehr, aber ein Teil von mir wollte einfach eine. Die Pausen, die Arbeit, die Autofahrten...alles kam mir so anders und "nicht ich" vor. 

 

Ab wann wurde es leichter?

Naja, wirklich schwer war es für mich nicht. Es war am Anfang ein wenig unangenehm, aber es war nicht den ganzen Tag so.  Mir half es, die ersten paar Tage nicht in ein Kaffeehaus zu gehen und keine rauchenden Bekannten zu treffen. Ich würde sagen, ab dem dritten Tag war ich nicht mehr gereizt und ab der 2. Woche hatte ich kein Problem mehr damit, nicht rauchen zu gehen. Nichrauchen ist zu jedem Zeitpunkt eine Wahl, die ich freiwillig treffen kann. That's it.

Ich musste mich nur entscheiden, in jeder Situation aufs Neue. Ich weiß jetzt,  dass ich es steuern kann, was in meinem Kopf vorgeht und wie einfach das ist.

 

Und was ist mit Entzugserscheinungen?

Ich hatte mehr Lust auf Essen und statt die Pausen fürs Rauchen zu nützen habe ich gejausnet und mit meiner Frau telefoniert. So richtig Heißhunger hatte ich nicht. In den ersten beiden Wochen lief meine Verdauung etwas unrund. Ich habe gehört, dass es dafür in der Apotheke speziell was für Ex-Raucher gibt, aber es hat sich von selbst erledigt.

Nach zwei Wochen wurde es richtig cool

Ab wann hast du gedacht: Jetzt bin ich Nichtraucher?

In den ersten paar Tagen habe ich praktisch ständig ans Rauchen gedacht, aber das wurde seltener. Zu  Beginn der zweiten Woche fielen mir Dinge auf, die für mich bis dahin schon lang nicht mehr selbstverständliche waren. Plötzlich konnte ich völlig frei durch die Nase atmen. Wenn ich in den dritten Stock ging, schwitzte ich weniger. Und ich habe so ein Frühstücksmüsli. Plötzlich fiel mir auf, dass es nach Ingwer schmeckte. Das war mir vorher gar nicht aufgefallen. Es wurde von Tag zu Tag spannender und angenehmer, nicht mehr zu rauchen. Und vielleicht hing es damit zusammen, dass es ab der zweiten Woche praktisch ein Spaziergang war.

 

Was hilft dir dabei, Nichtraucher zu bleiben?

Bei mir war nur die erste Woche ein bisschen schwieriger. Pures Verlangen habe ich ja seit der Hypose keines. Was sich daraus entwickelt hat, nehme ich bewusst war und verbuche es als Erfolg und Konsequenz meiner "richtigen" Entscheidungen. Wenn ich früher gewusst hätte, wie cooler mein Leben bereits ab der 2. Woche werden würde, hätte ich die erste Woche noch leichter überstanden, und ich hätte wohl auch früher einen Versuch gewagt, mit dem Rauchen aufzuhören.

Was ich aus der Hypnosesitzung nicht nur unbewusst, sondern auch ganz bewusst mitgenommen habe ist die fixe Idee, wie ich in einem Jahr, in 5 Jahren und in 20 Jahren aussehen und mich fühlen will. Sehr motivierend war  für mich natürlich, dass ich schon nach zwei Wochen positive Veränderungen festgestellt habe. Und wenn ich das schaffe, dann interessiert mich natürlich, was ich sonst noch alles so leisten kann.